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Mechanische Uhren: Automatik oder lieber manuell?
Mechanische Zeitmesser sind nicht nur bei Uhrenliebhabern, welche die traditionelle Handwerkskunst schätzen, beliebt. Die ersten mechanischen Uhren mussten aufgezogen werden. Auch heute noch stehen diese Varianten in großer Auswahl zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es auch Modelle mit automatischem Aufzug. Beide Varianten haben ihre eigenen Vorzüge.
Mechanische Uhren mit Handaufzug
Mechanische Uhren benötigen keine Batterien. Dennoch muss das Uhrwerk angetrieben werden. Das geschieht bei mechanischen Uhren durch den Aufzug. Während in der früheren Zeit ein spezieller Schlüssel erforderlich war, um die Uhr aufziehen zu können, geschieht dies mittlerweile über den Kronenaufzug. Dieser befindet sich zumeist an der Seite der Uhr. Durch einfaches Drehen mit den Fingern wird die Zugfeder gespannt und damit das Uhrwerk aufgezogen und läuft im Anschluss wieder zuverlässig weiter. Je nach Modell läuft eine manuelle Uhr in der Regel bis zu 40 Stunden. Um sie aufzuziehen, muss die Feder des Uhrwerks neu gespannt werden. Dabei ist darauf zu achten, die Feder nicht zu überspannen. Das lässt sich an einem leichten Widerstand beim Drehen des Kronenaufzugs erkennen.
Wird sie vor Ablauf der Zeit nicht neu aufgezogen, bleibt sie stehen und muss wieder neu eingestellt werden. Das betrifft alle Anzeigen der Uhr. Verfügt sie nur über eine Zeit- oder Datumsangabe, lässt sich dies innerhalb kurzer Zeit bewerkstelligen. Bei mechanischen Uhren mit vielen Komplikationen sieht das jedoch schon anders aus. Die Anzeige der Mondphase, eines ewigen Kalenders und andere müssten ebenso manuell neu eingestellt werden. Dementsprechend ist es wichtig, die mechanische Uhr am Laufen zu halten und sie regelmäßig, in der Regel täglich aufzuziehen.
Mechanische Uhren mit Handaufzug werden von vielen renommierten Uhrenmanufakturen hergestellt. Im Gegensatz zu Automatikuhren können sie mit besonders flachem Gehäuse gefertigt werden. Denn sie benötigen durch die fehlende Automatikfunktion bedeutend weniger Platz. Das flache Design spricht viele Uhrenliebhaber und Sammler an. Dank der langen Tradition haben sich die Uhrwerke stetig weiterentwickelt. Dennoch können auch diese Zeitmesser Nachteile haben. Es können Verschleißerscheinungen an der Aufzugsfeder auftreten, wodurch sie an Spannung verliert und die Präzision der Zeitmessung mit den Jahren nachlässt. Dadurch ist es erforderlich, jene Modelle regelmäßig nachzustellen, um dennoch die exakte Uhrzeit zu erhalten.
Video: Quarz? Automatik? Handaufzug? HIER LERNST DU WAS DU WISSEN MUSST. Tutorial/Ratgeber
Automatikuhren: Uhrwerke ohne manuelles Aufziehen
Anders als mechanische Uhren mit Handaufzug müssen Automatikuhren nicht aufgezogen werden. Der Aufzug erfolgt durch die natürlichen Bewegungen des Trägers am Handgelenk. Dabei ist es nicht erforderlich, die Arme extra zu bewegen. Die Bewegungen des Trägers im Alltag bewirken im Uhrwerk Drehungen des Rotors. Dadurch wird die Feder des Uhrwerks wirksam gespannt. Die Gefahr des Überspannens besteht, im Gegensatz zu Modellen mit Handaufzug nicht. Dadurch wird die feine Mechanik der Automatikuhren nicht so strapaziert. Eine entsprechende Grundpflege vorausgesetzt können Automatikuhren selbst nach Jahrzehnten noch störungsfrei laufen.
Allerdings muss auch das Uhrwerk von Automatikuhren regelmäßig rotieren, damit die Uhr läuft. Wird die Uhr nicht getragen, bleibt sie je nach Modell nach 30 bis 60 Stunden stehen. Es gibt mittlerweile aber auch Uhren, die über eine höhere Gangreserve verfügen. Neue, verbesserte Materialien machen dies möglich. Durch den Einsatz spezieller Uhrenbeweger lässt sich das Stehenbleiben verhindern. Diese Uhrenbeweger imitieren die Bewegungen des Handgelenks und sorgen dafür, dass die Uhr auch dann zuverlässig weiterläuft, wenn sie nicht getragen wird. Das kann maßgeblich zur längeren Haltbarkeit und auch zur Ganggenauigkeit der Uhr beitragen.
Durch den verarbeiteten Rotor benötigt das automatische Uhrwerk mehr Platz. Damit sind diese Modelle größer und lassen sich nicht im extra flachen Design herstellen wie es bei vielen manuellen Modellen zu sehen ist.
Die Vorteile von Automatikuhren im Überblick:
- das manuelle Aufziehen der Uhren entfällt
- wartungsarm
- lange Haltbarkeit
Nur geringe Unterschiede zwischen mechanischen Uhren mit Automatik und Handaufzug
Automatikuhren waren einst eine Weiterentwicklung der mechanischen Uhren und stehen ebenso für die technische Meisterleistung der Kaliber. Dennoch haben sie die Zeitmesser mit Handaufzug nicht verdrängt. Die Entscheidung, welche Variante die richtige Wahl ist, hat nicht immer rationale Gründe. Häufig ist es die Leidenschaft für das traditionelle Handwerk und die lange Tradition der Uhren. Das tägliche Aufziehen hat sich für viele Träger zu einem Ritual entwickelt, welches sie nicht mehr missen möchten. Andere schätzen die technischen Raffinessen der Automatikuhren und den gesteigerten Komfort. Aber auch die Größe und die Optik der Uhr ist für viele ein entscheidendes Kaufkriterium. Viele Manufakturen bieten Uhren mit manuellem Kaliber in immer flacherer Bauweise an. Das sorgt für ein besonderes Tragegefühl und ein überzeugendes Design. Doch es gibt auch Verfechter der höheren Bauweise von Automatikmodellen. Einige Uhren mit Sichtboden bieten einen freien Blick auf das Uhrwerk. Das ist bei manuellen sowie automatischen Uhren möglich. Damit sind die Unterschiede nicht gravierend, können sich jedoch beim Kauf als entscheidend erweisen.
Die Vorteile von Uhren mit Handaufzug im Überblick:
- sehr flache Bauweise möglich
- häufig günstiger als Automatikmodelle
- das Uhrwerk ist weniger störanfällig