Die Geschichte der Uhr: mehr als „nur“ ein Zeitmesser

Die Geschichte der Armbanduhr ist noch vergleichsweise jung. Dennoch handelt es sich hierbei um ein Accessoire, das auch in der heutigen, modernen Zeit nicht mehr wegzudenken ist. 

Ihr Erfolgszug als flexibler und unkomplizierter „Zeitableser“ beginnt im 19. Jahrhundert. Damals wurde die Erfindung noch von vielen nicht wirklich beachtet. Es gab auch viele Männer, die das Accessoire als „weibisch“ bezeichneten. 

Doch wann wurde aus dem einstigen Frauenaccessoire auch für die Männerwelt ein „Alltagshelfer“?

Die ersten Vorläufer der Armbanduhr

Bevor die Zeit vermehrt auf Armbanduhren abgelesen wurde, waren Taschenuhren weitverbreitet. Doch auch Frauen hatten vermehrt Interesse daran, unkompliziert die Zeit abzulesen. Leider war die damalige Damenmode nicht darauf ausgelegt, eine klassische Taschenuhr mit sich zu führen.

Und genau deswegen wurden hübsch verzierte Armbänder hergestellt, in die dann die Damenuhr eingelegt werden konnte. 

Ein wenig unpraktisch war das Ganze jedoch schon. Denn: Diese Variante war nicht dafür gedacht, einen kurzen Blick auf das Ziffernblatt zu erhaschen. Vielmehr galt es immer, aufzupassen, dass sich die Uhr nicht aus der Fassung löste. Und genau dieser Tatsache war es schlussendlich zu verdanken, dass viele Männer das neue Accessoire – wie oben bereits erwähnt - als zu weiblich ansahen. Bis ins 20. Jahrhundert hinein trug der modebewusste Mann lieber Taschenuhren.

Weshalb trugen Frauen irgendwann vermehrt Armbanduhren?

Frauen waren die ersten, die den praktischen Aspekt einer Armbanduhr für sich entdeckten. Um das Jahr 1900 wurden immer mehr Frauen berufstätig. In Zeiten der Industrialisierung und der dadurch immer mehr aufkommenden Schichtarbeit musste häufiger die Zeit abgelesen werden, um sicherzugehen, dass sie sich alle Tätigkeiten im passenden zeitlichen Rahmen abspielten.

Eine Taschenuhr, beispielsweise am Fließband, wäre hier definitiv zu unkomfortabel gewesen.

Video: Von Uhren, die die Zeit bedeuten: Eine kleine Geschichte der Zeitmessung

Der Einzug der Armbanduhr in die Männermode 

Die erste Armbanduhr für den Herren wurde im Jahre 1904 hergestellt. Hierbei handelte es sich zunächst um einen Prototyp für die damalige Fliegerikone Alberto Santos Dumont. Dieser beklagte sich darüber, dass es unmöglich sei, mit beiden Händen frei agieren zu können und gleichzeitig auf die Uhr zu schauen. 

Glücklicherweise war ein damaliger Freund des Piloten niemand Geringeres als der Juwelier und Uhrmacher Louis Cartier

Dieser entwarf eigens für seinen Bekannten die Cartier Santos, die erste Fliegeruhr. Bis heute gehört die Fliegerkollektion zu den beliebtesten Modellen der Marke. Auch einige andere Hersteller sind im Laufe der Zeit dazu übergegangen, Fliegeruhren herzustellen. 

Nachdem es nun Armbanduhren für Männer gab, wurden sie interessanterweise auch vermehrt verkauft. Zur ersten Zielgruppe gehörten, auch abseits von Alberto Santos Dumont, Piloten und viele andere, die sich für das Fliegen begeistern konnten. 

Das Image der Armbanduhr wird immer funktionaler

Spätestens der Erste Weltkrieg machte deutlich, wie praktisch eine Armbanduhr sein kann. Vor allem Piloten, Soldaten und Befehlshaber bastelten zu dieser Zeit aus ihren Taschenuhren praktische Armbanduhren, um schnell die Zeit ablesen zu können, ohne dabei die Hände vom Gewehr oder dem Steuer nehmen zu müssen. 

Zudem war der Krieg ein weiterer Grund, der dafür sorgte, dass viele militärische Armbanduhren entwickelt wurden. Sie wurden mit speziellen Funktionen ausgestattet, die an die Herausforderungen auf dem Schlachtfeld angepasst wurden. Unter anderem stammen die leuchtenden Zeiger, die Stoßsicherheit und das kratzfeste Glas aus dieser Zeit.

Dennoch war es noch ein langer Weg bis zum kompletten Durchbruch. Obwohl viele Männer auf die praktischen Uhren zurückgriffen, gab es immer noch mindestens genauso viele Männer, die Taschenuhren bevorzugten. Bis zu den 1920er Jahren kann noch von einem weitestgehend ausgeglichenen Verhältnis gesprochen werden.

Die Armbanduhren werden auch für viele Männer zum praktischen Must Have

Ab dem Ende der 1920er Jahre schaffte es die Armbanduhr, ihren Erfolgszug anzutreten. Unter anderem war dies auch der Marke Rolex zu verdanken. Sie stand von Vornherein für eine hohe Qualität und ein überzeugendes Stilbewusstsein. Nach und nach eroberten die verschiedenen Uhrenhersteller den Markt und aus dem damals „weibischen“ Accessoire wurde nun ein ansprechendes Modestück für den Herren.

Im Laufe der Zeit wurden die Technik und die Funktionalität der Armbanduhren stetig verbessert. So sorgte auch die Erfindung der ersten elektronischen Armbanduhr für Begeisterung. 

Fazit

Die Geschichte der Armbanduhr ist eine Geschichte mit überraschenden Entwicklungen und vielen interessanten Fakten. Obwohl die älteste Armbanduhr erst etwa 200 Jahre alt ist, gab es schon zahlreiche Zäsuren, Wendungen und widerlegte Vorurteile. 

Dementsprechend ist es sicherlich verständlich, dass viele Uhrenliebhaber gespannt sein dürften, welche Überraschungen die Accessoires in Zukunft noch mit sich bringen werden.

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